Menschen spielen seit Jahrhunderten mit Seifenblasen. Dafür rührten sie in einer Schale Seifenwasser an, um dann mit einem Strohhalm oder einer Meerschaumpfeife eine Seifenblase nach der anderen hervorzuzaubern.
Faszinierend – aber mühsam, denn die Vorbereitung war einfach aufwändig. Dies änderte sich erst 1948 in einem kleinen Vorort von Tübingen …
Im Nachkriegs-Deutschland herrscht Not, Städte und Fabriken liegen in Trümmern. Das Geld ist nicht mehr viel wert, stattdessen blüht der Tauschhandel.
In dieser schwierigen Zeit experimentiert der promovierte Chemiker Rolf Hein mit Rezepten für Waschmittel. Diese möchte er bei den Bauern rund um Tübingen gegen Lebensmittel eintauschen und so für seine Familie sorgen.
Eher zufällig entdeckt er dabei eine Rezeptur, die wunderschöne Seifenblasen hervorbringt. Die bunt schillernden, leicht schwebenden Pusteblasen möchte er gerne allen Kindern zugänglich machen, ohne dass sie vorher mühsam Seifenblasenflüssigkeit mischen müssen. Ihm kommt der Gedanke, ein gebrauchsfertiges Spiel herzustellen: Seifenblasen jederzeit und ohne Vorarbeit.
Als die Deutsche Mark eingeführt wird, gewinnt die Wirtschaft an Schwung. Und damit ist auch der Tauschhandel schlagartig beendet. Für Dr. Hein ist dies der Startschuss, um seine Vision umzusetzen: eine Spielwaren-Fertigung für Seifenblasen.
Der geliebte gelbe Teddy seiner Kinder wird zum Symbol der neuen Marke, dem seifenblasenden Bären. Und aus der Idee eines fix und fertigen Seifenblasensets entsteht der Firmenname – PUSTEFIX.
Die erste PUSTEFIX-Dose besteht aus einem Aluminiumröhrchen. Es ist mit einem Etikett versehen und mit einem Naturkork verschlossen. Der Blasring besteht dagegen aus einer Federdrahtspirale an einem Metallstift.
Das neue Seifenblasen Spiel sieht schön aus, hat aber noch zwei Schwachstellen: Zum einen ist der Korkverschluss nie ganz dicht, was häufig zu Transportschäden führt. Denn beim Austreten der Flüssigkeit löst sich schnell das Etikett ab. Zum anderen zersetzt die Seifenblasenflüssigkeit wie bei einer Batterie die Drahtspirale. Das Spiel ist noch nicht ganz ausgereift.
Das Problem wird erst Ende der 60er Jahre durch die Verbreitung von Kunststoff gelöst. Dose und Blasring werden fortan aus Plastik hergestellt, allerdings besteht Dr. Hein darauf, dass die bereits weithin bekannte Form der schlanken PUSTEFIX Dosen beibehalten wird.
Wie der Korken soll auch der Kunststoffverschluss außen glatt mit der neuen Hülse abschließen, wozu ein aufwändiges Innengewinde entwickelt wird. Auch die ovale Form der gebogenen Federdrahtspirale wird beim Blasring aus dem neuen Material übernommen.
Damit präsentiert sich der PUSTEFIX Klassiker bis heute in einem einzigartigen, unverwechselbaren Design.